Die Satzfischerin Die Seite mit den wundervollen Zitaten

Buchtipps und Zitate: Hier angelt Hella ihre Lieblingssätze aus fabelhaften, guten und auch mittelmäßigen Büchern. Und das Ganze völlig subjektiv komplett aus dem Bauch heraus. Neben tipptopp Zitaten gibt’s Zusatzinfos und Lesetipps zum Buch. Im Idealfall findest du so Ideen für Bücher, die du das nächste Mal in den Urlaub mitnehmen kannst. Wer japanische Literatur und Poesie mag, ist hier genau richtig. Ich lese am liebsten Bücher mit Tiefgang – gern auch Klassiker. Ab und an findet ihr hier aber auch einen Buchtipp der Belletristik. Viel Spaß mit meiner Bücherauswahl und den schönsten Sätzen, die ich je gefunden habe. – Wer mit mir in Kontakt treten mag und vielleicht sogar einen Buchtipp hat, der kann das gerne über die Facebook-Seite der Satzfischerin treten.

Es läßt sich auf Erden somit unmöglich feststellen, wie der Wal wirklich aussieht. Und die einzige Möglichkeit, wie ihr wenigstens eine leidlich genaue Vorstellung von seiner lebenden Gestalt gewinnen könnt, besteht darin, daß ihr euch selbst auf Walfang begebt. Indem ihr dieses aber tut, lauft ihr keine geringe Gefahr, von ihm in alle Ewigkeit zerschmettert und versenkt zu werden.
Wenn jeder Wassertropfen unterm Mikroskop eine ganze Welt ist, so enthält jedes Menschenleben in seiner endlichen und zufälligen Hülle ein riesiges Universum. Doch selbst wenn man sich von diesen wie unterm Mikrokop vergrößerten Vorstellungen löst, bleibt noch etwas anderes augenfällig. Jede menschliche Existenz hängt mit anderen menschlichen Existenzen zusammen, diese wiederum hängen mit noch anderen zusammen, und wenn wir diese wechselseitigen Beziehungen bis zum logischen Ende verfolgen, nähern wir uns der Gesamtzahl der Menschen, die die riesige Fläche der Erdkugel besiedeln.
Sie waren zehn Tage gereist, und er glaubte, sie zu kennen. Wenn sie im Zimmer waren, kannte er sie, meistens, oder wenn sie an der kastaniendunklen Bar im Hotel saßen, aber man konnte den anderen ja nicht die ganze Zeit kennen, seine Gedanken, nach denen zu fragen sinnlos war. Sie hatte nicht einmal den gutaussehenden Barkeeper wahrgenommen, so sehr war sie auf das konzentriert, woran auch immer sie dachte.
„Hallo, Partner“, sagte der Meister und zwang sich zu einem Lächeln, „willkommen im Showbiz.“ „Von wegen Showbiz“, sagte ich. „Was sich da abgespielt hat, war Körperverletzung. Als ob man in einen Hinterhalt gerät und skalpiert wird.“ „Das ist das Auf und Ab des Lebens, Junge, das Geben und Nehmen der Menge. Man weiß nie, was passiert, wenn der Vorhang hochgeht.“
„Ja, beim Blick zum Himmel dachte ich daran, dass das Gewölbe, das ich sehe, nicht die Unwahrheit ist, und dabei habe ich etwas nicht zu Ende gedacht, mir selbst verheimlicht“, dachte er. „Aber was es auch sein mag, Einwände kann es nicht geben. Ich brauche nur nachzudenken, und alles klärt sich auf!“
Madame, haben Sie schon von jenen Zyklonen gehört, die in der Südsee wehen? Wenn ich recht verstanden habe, bilden sie eine Art Kreis, dessen Ränder aus Stürmen bestehen und dessen Mittelpunkt völlig ruhig ist, so daß ein Vogel oder ein Schmetterling, der sich im Herzen des Unwetters befände, nichts davon spüren würde; seine Flügel würden nicht einmal beben, während rings um ihn die ärgsten Verwüstungen toben. Schauen Sie dieses Haus an! Schauen Sie uns an, die wir Wein aus Frontignan trinken und Kekse essen und denken Sie an das, was in der Welt geschieht.

Er mochte auch das Meer nicht, oder das, was Normalsterbliche Meer nennen und was in Wirklichkeit nur die Meeresoberfläche ist, die vom Wind aufgewühlten Wellen, die nach und nach zum Sinnbild für Scheitern und Wahnsinn wurden. Was er mochte, war der Meeresgrund, dieses andere Land, mit Ebenen, die keine Ebenen, Tälern, die keine Täler, und Abgründen, die keine Abgründe waren.

He, das ist ja wirklich aufregend, so vieles rauszufinden, so vieles, was ich noch vor mir habe, mir wird ganz schwindlig vor lauter Vorfreude. – Was ist denn das, was da plötzlich so schnell auf mich zukommt? So sehr, sehr schnell. So riesig und so flach und so rund. Das braucht einen riesigen Namen … wie …. Grund! Ob er wohl nett zu mir ist? Und der Rest – nach einem plötzlichen und sehr feuchten Aufprall – war Schweigen. Komischerweise war der einzige Gedanke, der den Petunientopf beim Herunterfallen durchfuhr: Oh, nein, nicht schon wieder.
Ich sah mich in der Gabel dieses Feigenbaumes sitzen und verhungern, bloß weil ich mich nicht entscheiden konnte, welche Feige ich nehmen sollte. Ich wollte sie alle, aber eine von ihnen nehmen bedeutete, alle anderen verlieren, und während ich dasaß, unfähig, mich zu entscheiden, begannen die Feigen zu schrumpfen und schwarz zu werden und plumpsten eine nach der anderen auf den Boden unter mir.
Bedenke beim Einkauf: je weniger du anhast, um so kritischer wirst du gemustert. Den Bikini überläßt du ohne Wimpernzucken den Großen. Weil du eine Wasserratte bist, ist dein Badeanzug ein Schwimmanzug und kein Schauanzug. Er kann aus Wolle, Lastex oder Helanca sein. Ein schmales, mageres Mädchen wählt keinen dunklen Anzug, ein rundliches keinen quergestreiften.

© Die Satzfischerin

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